Innendämmung – Welche Probleme können auftreten und was ist zu beachten?

Ist ein Gebäude gut gedämmt, wirkt sich das positiv auf das Raumklima, den Materialerhalt und nicht zuletzt auch die Instandhaltungskosten und Heizkosten aus. Gedämmt werden kann ein Gebäude von außen oder innen. In manchen Fällen bietet sich die Innendämmung an. Was sollte dabei berücksichtigt werden und welche Probleme können gegebenenfalls auftreten?

Das spricht für die Innendämmung

Es gibt mehrere Gründe, warum die Innendämmung in einem speziellen Fall der Außendämmung vorgezogen wird (siehe: energie-experten.org) (W). Manchmal würde die Dämmung von außen Grundstücksgrenzen berühren und ist daher gesetzlich verboten oder sie ist technisch einfach nicht umsetzbar. In anderen Fällen befindet sich das Gebäude unter Denkmalschutz oder die Fassade würde – wie beim Fachwerkhaus – optisch abgewertet bzw. zu sehr verändert werden. Des Weiten ist die Dämmung von innen von Vorteil, wenn ein Gebäude zwar auf der einen Seite nur selten genutzt wird, auf der anderen Seite jedoch rasch angenehm warm sein soll. Kirchen, öffentlich genutzte Gebäude wie Turnhallen und Ferienwohnungen / Wochenendhäuser sind ein Beispiel hierfür. Ein Vorteil der Innenwanddämmung ist, dass wetterunabhängig und ohne Gerüst gearbeitet werden kann.

Innenwände, die gedämmt werden müssen.
Innenwände, die gedämmt werden müssen.

Diese Probleme können sich ergeben

Obwohl die Innendämmung von Außenwänden teilweise die bessere Lösung ist und sich im Grunde kostengünstiger realisieren lässt, bringt sie einige Nachteile und Probleme mit sich. So sollte nicht vergessen werden, dass durch – oft mehrere Schichten an – Dämmstoffe im Raum etwas Platz verloren geht. Darüber hinaus ist es beinahe unvermeidbar, dass Wärmebrücken entstehen. Diese wiederum führen zu Feuchtigkeitsbildung, welche Fäulnis und Schimmelpilz nach sich ziehen kann. Der Grund hierfür ist, dass beim Heizen Wasserdampf nach außen dringt, die Dämmschicht überwindet und im Mauerwerk zu Tauwasser kondensiert.

Ein weiterer Grund für die Kondenswasserbildung ist, dass die Dämmung eine Erwärmung der Außenwände von der Raumseite her verhindert und somit ein großer Temperaturunterschied zu der kalten äußeren Oberflächentemperatur entsteht. Ist bei niedrigen Außentemperaturen auch noch die Luftfeuchtigkeit recht hoch, löst dies die Bildung von Kondenswasser aus. Im schlimmsten Fall entstehen bei ungeeigneten Materialien oder falscher Anbringung so drastische Feuchtigkeitsschäden am Gebäude, dass die Bauschäden ein Risiko für die Bewohner darstellen. Nicht zuletzt ist zu berücksichtigen, dass die Wärmespeicherfähigkeit bei der Innendämmung etwas geringer ist als bei der Außendämmung.

Was ist zu bei Innendämmung beachten?

  • Vorüberlegung: Muss es wirklich eine Innendämmung sein oder macht eine Außendämmung mehr Sinn?
  • Die Eigenschaften der Wände: Welche Wände bzw. welches Mauerwerk ist vorhanden und was bedeutet dies für das Feuchtigkeitsproblem?
  • Das richtige Dämmsystem: Welches Dämmsystem und welcher Dämmstoff bieten sich an?
  • Und zum Schluss: Sollte eine Dampfsperre eingesetzt werden oder nicht?

Im Grunde spielen all diese Faktoren zusammen und sollten in die Überlegungen einfließen. Ist ein kapillaraktives Material im Mauerwerk vorhanden (beispielsweise gebrannte Ziegel statt Zementputz oder nicht wasserdurchlässiger Farbanstrich), dann hilft dies beim Kampf gegen bzw. bei der Vermeidung von Tauwasser. Ist dies nicht der Fall, sollte auf einen hochwertigen Dämmstoff gesetzt werden, der das Wasser aufnehmen kann. Kalziumsilikatplatten oder Holzfaserdämmplatten sind ein gutes Beispiel hierfür. Auch moderne Dämmstoffe wie die JACKOCARE Innendämmsysteme (Infos auf elementrado.de) gelten als feuchtigkeitsunempfindlich. Sie verlassen sich zum Teil auf eine Dampfsperre oder Dampfbremse, indem die Dämmplatten aus XPS (extrudiertem Polystyrol-Hartschaum) mit einem beidseitig angebrachten Vlies kombiniert werden. Damit ist die partielle Schimmelprävention möglich.

Kommen dampfdichte Dämmstoffe zum Tragen, ist es wichtig, dass diese lückenlos angebracht werden. Undichte Stellen sind nämlich ein weiterer Grund für Feuchteschäden. Es bietet sich daher bei der Innendämmung an, großflächige Platten zu verkleben und ergänzend noch Dämmkeile zu nutzen, speziell an riskanten Stellen wie Deckenzonen. Dämmplatten sind eine geeignete Alternative zu Mineralwolle und bieten den Vorteil, gleichzeitig noch Schallschutz und Brandschutz zu gewährleisten. Klimaplatten mit Kalziumsilikat sind dazu in der Lage, im Winter Feuchtigkeit aufzunehmen und diese nach Speicherung im Sommer an die Räume abzugeben.

(Bildrechte: MichaelaThiede – Dämmung – pixabay.com)


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